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Arbeitskammer Saarland zertifiziert

Arbeitskammer ist erster öffentlich-rechtlicher „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ im Saarland und erhält das Siegel in Silber

Fast genau ein Jahr, nachdem die Arbeitskammer des Saarlandes zusammen mit der IHK, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes und dem ADFC Landesverband Saarland die Veranstaltungsreihe „Wege aus der Radlosigkeit“ (s. Bericht vom 15.3.18) ins Leben gerufen hatte, um für das Thema Radverkehr zu sensibilisieren, konnte nun Beatrice Zeiger, die Geschäftsführerin der Arbeitskammer, das Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ von Susanne Abel, Auditorin für das Programm beim ADFC und Thomas Fläschner, Vorstandssprecher des ADFC Landesverbandes Saarland, in Silber entgegennehmen.

„Ich finde es wichtig, dass die Beschäftigten der Arbeitskammer das Fahrrad als echte Alternative auf dem Weg zur Arbeit nutzen können. Aus diesem Grund haben wir die bereits vorhandenen fahrradfreundlichen Maßnahmen ausgebaut, koordiniert und stetig verbessert. Den Weg zur Arbeit so angenehm wie möglich, sicher, stressfrei und günstig zu gestalten, ist der Arbeitskammer ein wichtiges Anliegen“, betont die Geschäftsführerin, die selbst mit dem Rad zur Arbeit kommt.

Viele fahrradfreundliche Maßnahmen

„Die Arbeitskammer hat in den letzten Monaten viele fahrradfreundliche Maßnahmen in die Wege geleitet“, erläutert Christian Ott, Radverkehrskoordinator und Projektleiter für die Zertifizierung: „Wir haben für Dienstfahrten zur Stadt oder zu anderen Behörden zwei Dienstfahrräder mit Gepäcktaschen sowie Fahrradhelme zum Ausleihen beschafft, wir organisieren zahlreiche Fahrrad-Aktionen wie z.B. eine jährliche Radtour zum Sommerfest am Standort Kirkel und es gibt eine „Dienstvereinbarung Mobilität“, worin u.a. ein Zuschuss für den Kauf eines Fahrrades oder E-Bikes für Beschäftigte, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, geregelt ist. Beschäftigte können Ihre E-Bike Akkus kostenlos aufladen und Informationsangebote rund ums Fahrrad – von Sicherheitsfragen bis hin zur Streckenplanung – werden Beschäftigten und Kunden in einem eigenen Flyer bereitgestellt.“

Oft sind es kleine Maßnahmen, die eine große Komfortverbesserung für die Radler bewirken. Bei der Arbeitskammer wurde z.B. kurzerhand ein Dienstwagen-Stellplatz in der Tiefgarage zur Fahrradabstellfläche umfunktioniert. Die Radfahrer unter der Belegschaft können diese Fläche nun barrierefrei über die Tiefgaragenrampe anfahren und von dort bequem mit dem Aufzug in die darüberliegenden Büros gelangen.

Herr Ott berichtete, dass die vor kurzem bereitgestellten Fahrrad-Werkzeuge und Reparatursets bereits mehrfach genutzt wurden. Sogar ein Montageständer für die Fahrradreparatur steht bereit. Am Standort Kirkel sind die Bedingungen für die Radler ebenfalls besonders gut: Durch den Hotelbetrieb sind hier ergänzend auch Duschen und Umkleideräumlichkeiten vorhanden und machen das Radfahren noch angenehmer.

Ein Plus für Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter

Die Arbeitskammer hat den positiven Nutzen der Radverkehrsförderung im Unternehmen erkannt. „Die innerbetriebliche Fahrradkultur fördert die Mitarbeiterbindung sowie das Teamgefühl“, sagt Susanne Abel. „Zugleich kann ein Unternehmen beim betrieblichen Gesundheits-, Umwelt- und Mobilitätsmanagement punkten, insbesondere wenn es auch Dienstrad-Angebote macht. Unternehmen, die den Radverkehr systematisch fördern und sich zertifizieren lassen, sind Gewinner: Sie profitieren von individuellen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, vom Imagegewinn und davon, dass die Infrastruktur für das Fahrrad deutlich günstiger ist als für Kfz-Stellplätze. Vor allem aber gewinnen sie motivierte Mitarbeiter. Denn Rad fahrende Arbeitnehmer haben nachweislich ein Drittel weniger Krankheitstage und sind zufriedener, ausgeglichener und produktiver als Mitarbeiter, die mit dem Auto kommen.“

Vorbild für saarländische Arbeitgeber

Die Arbeitskammer sieht Thomas Fläschner als großes Vorbild unter den saarländischen Arbeitgebern und hofft auf zahlreiche Nachahmer im Land. „Die Zertifizierung der Arbeitskammer ist ein sicherlich kleiner, aber wichtiger Baustein für eine Verkehrswende im Saarland. Es ist toll“, so Fläschner, „wenn ein Betrieb sich so für seine Mitarbeiter einsetzt. Gefordert seien aber auch die Städte und Gemeinden, die für sichere und komfortable Radwege sorgen müssen.“

Arbeitskammer des Saarlandes

Die Arbeitskammer des Saarlandes vertritt die wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Interessen der saarländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Arbeitskammer berät ihre Mitglieder kostenlos in Arbeits-, Sozialrechts- und Steuerfragen. Und die Arbeitskammer berät Politik und Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte oder andere Arbeitnehmervertreter. Im AK-Bildungszentrum Kirkel bietet die Arbeitskammer zudem Seminare zu diversen Themen aus der Arbeitswelt. Außerdem fördert sie arbeitnehmernahe Wissenschaft und Forschung.